Die Akropolis mit zwei Kleinkindern besteigen, geht das? Wie wir den Aufstieg gemeistert haben & welche Tipps geholfen haben, könnt ihr hier nachlesen.
Wir sind in Athen! Der Anfangspunkt unserer kleinen Rundreise durch Griechenland… Es ist eine Premiere: die erste Rundreise mit unseren beiden Mädels. Wir haben zwar bereits Erfahrung, wie so eine Rundreise mit EINEM Baby aussehen kann, aber wie diese mit zwei Kleinkindern wird, kann ich Euch erst in ein paar Wochen berichten.
Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass wir, der Spanier und ich, die Reise in Nichten durchgeplant haben. Eher im Gegenteil, wir haben zwar die Flüge und genau zwei Unterkünfte – eine Airbnb Wohnung zur Ankunft in Athen und ein Hotel auf Rhodos zur Erholung von den erwarteten Strapazen- im Voraus gebucht. Dazwischen herrscht gähnende Planungsleere! Freiheit! Verrücktheit! Abenteuer! Genau das brauchen wir im Moment, einfach mal was anderes – aus dem Alltag raus und einfach los und treiben lassen – aus der Komfort zone hinaus! Ob der Wahnsinn uns einholt, wird sich herausstellen…
Unser Entschluss: Wir nehmen das Abenteuer
Die erste Flucht aus der Komfortzone steht ganz bald auf dem Programm. Auf unserer „Wäre schön zu sehen“-Liste (spontanes Abenteuer halt…) steht für Athen natürlich ganz oben die Akropolis. Und das wir die nicht nur aus der Ferne bewundern wollen, sondern so richtig hautnah, ist wohl klar! Wären der Spanier und ich nun im Doppelpack unterwegs, würden wir sofort die FlipFlops gegen Wanderschühchen eintauschen und hinaufklettern. Da wir aber im doppelten Doppelpack unterwegs sind, gilt es den Aufstieg zu überdenken bzw. auf Kinderstelzenfähigkeit zu prüfen. Sollen wir den Aufstieg mit zwei Kleinkindern wirklich wagen? Nach kleiner Internetrecherche, die mir herzlich wenig gebracht hat (höchstens mehr Verwirrung!), erinnern der Spanier und ich uns an unseren Abenteuer-Vorsatz… und auf geht’s.
Der Aufstieg kann beginnen – auf zum Buggy Check-in
An einem sonnigen Donnerstag Morgen um 9 Uhr stehen wir an der Kasse unterhalb des griechischen Must-sees. Um die Uhrzeit bekommen wir unsere Tickets noch ratzifatzi. Schnell stellt sich heraus, dass wir mit unserem praktischen, kleinen Buggy nicht weit kommen werden (oh Wunder oh Wunder!)- Begeistert steuern wir deshalb den „Buggy Check-in“ an. Die Griechen sind schon ein vorausdenkendes Völkchen… Dort können wir den Kinderwagen kostenfrei abgebenund bekommt sogar eine Trage oder Kraxe ebenfalls kostenfrei angeboten. Da uns bewusst war, dass der Buggy wohl eher ein Hindernis auf der Akropolis sein wird, lehnen wir das Angebot dankend ab und greifen nach unserer eigenen Trage. Wenig später darf sich die kleine Mini bei angenehmen 28 Grad an ihren Erzeuger kuscheln (ich muss gestehen, ein kleines Bißchen erleichtert bin ich schon, dass ich nicht mit Kind in der Trage die Stufen erklimmen muss…) und los gehts.
Jetzt haben wir da ja nicht nur ein zu tragendes Kleinkind, nein, da wuselt ja auch noch die große Mini um uns herum. Solange es nicht langweilig geradeaus geht und es spannende Dinge zu sehen und zu erleben gibt, ist sie gut zu Fuß. Sollte aber ein Anschein von Langeweile zu erahnen sein, wird es heikel.
Da es ganz zu Anfang ein Stück hinauf geht und dazu noch einige Stufen erklommen werden müssen, ist sie jedoch motiviert wie eine kleine Bergziege als Erste die Marmortreppen zu bezwingen. Leider hat sie dabei die Rechnung ohne ihre Mutter gemacht. Die hängt ihr nämlich wie ein Sack Zement an der Hand und bremst sie deutlich aus – armes Kind! Armes Kind? Arme Mama! Hätte ich gewusst, dass ich all meine Kraft aufbringen muss, um die Kleine zurückzuhalten, aufzufangen und ihr hinterher zuhechten, hätte ich vielleicht bei der Trageoption der kleinen Mini laut „Hier!“ geschrien…
Angekommen – Von Bergziege zu Staubschweinchen
Auf dem Gelände der Akropolis angekommen, ist es für ein zweijähriges Kind das reinste Paradies – Kieselsteine soweit das Auge reicht, keine geraden Flächen, es kann über diverse Marmorflächen und hervorstehende Steine balanciert und gehüpft werden. Dass diese körperliche Ertüchtigung für den Erziehungsberechtigten ebenfalls auf dem Plan steht, ist – so vermute ich – jedem klar. So war ich die meiste Zeit damit beschäftigt, die Hand meiner Tochter zu halten, damit sie sich nicht im Übereifer auf die Nase legt oder das 5. Kilo Kieselsteine in ihren Taschen verschwinden lässt. Unnötig zu sagen, dass wir beide anschließend aussehen wie kleine „Staubschweinchen“. Dennoch hat auch dem Spanier und mir der Besuch auf der Akropolis gefallen… der Spanier hat sich sogar auch noch geschichtlich weiterbilden können (kein Wunder, hatte er ja den „Tragevorteil“….) Aber neben dem faszinierenden Überresten aus der Antike, ist auch der Ausblick auf Athen eine wahre Belohnung für diverse Hürdenläufe. Soweit das Auge reicht, Athen! Das müsst ihr gesehen haben! Einfach toll!
Mein Fazit: Mit Kleinkind auf die Akropolis?
Kann das Kleinkind noch nicht oder unsicher laufen?
Dann definitiv JA!
Setzt das Kind in eine Trage oder Kraxe (Kinderwagen könnt Ihr kostenfrei im „Buggy Check-in“ lassen), zieht Euch festes Schuhwerk an und auf gehts.
Kann und will das Kleinkind laufen?
Auch dann definitiv JA!
Tipps & Tricks
Diese Tipps & Tricks waren für uns hilfreich und machen den Aufstieg mit mobilen Kleinkind einfacher:
- Plant den Besuch zwischen 8-9.30 Uhr (je nach Jahreszeit ist es noch nicht brüllend heiß UND ihr seid vor dem Besucheransturm auf der Akropolis)
- Festes Schuhwerk für das Kind (zumindest vorne sollten die Schuhe zu sein, da die Kleinen sich die Zehen sonst schnell stoßen können oder Kiesel in die Schuhe bekommen)
- Lasst Euch mit dem Bus oder Taxi bis zum Busparkplatz bringen. Wenn Ihr den Aufstieg aus der Stadt plant, ist euer Mini vielleicht schon zu müde für die anstrengenden Treppen der Akropolis.
- Auf dem Gelände der Akropolis gibt es einige Dinge für die Minis zu entdecken, so konnte ich unsere Mini gut einmal um das Gelände führen. Trotzdem haben wir kleine Pausen gemacht (snacken, ausgiebig Steine sammeln, Ausblick auf Athen geniessen bzw. „Häuser suchen spielen“,…)
- Auf der Akropolis gibt es keinen Kiosk, daher empfehle ich Proviant (vor allem Wasser!) mitzunehmen (auf Höhe der Kassen gibt es natürlich Verkaufsstände!)
- Und wo wir schon dabei sind, Sonnenhütchen und Sonnencreme gehören ebenfalls in den Rucksack (aber das habt ihr euch schon gedacht, oder?)
- Achtung bei Regen! Die Marmorplatten/-steine können sehr rutschig sein.
Ich möchte trotzdem darauf hinweisen, dass es an manchen Stellen unumgänglich ist, euren Mini nicht von der Hand zu lassen. Auf der Akropolis wird nach wie vor restauriert und es ist teilweise ein abgesperrtes „Baustellengelände“. Trotzdem ist der Aufstieg mit einem mobilen Kleinkind ohne größere Verluste zu managen. Wir haben beide Minis heil und in ganzen Stücken wieder mit nach unten gebracht! 😉
Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Erklimmen der Akropolis!
Wie findet ihr das Sightseeing-Highlight von Athen?
Eure Lia
Hast du Fragen zu unserer Reise?
Falls du Fragen zu unserem Aufstieg auf die Akropolis hast, schreibe sie mir gerne in die Kommentare. Ich freue mich über einen freundlichen Austausch mit dir!